Die Klimawette: Der Einzelne kann mehr.
12.11.2021 | Sustainability
Mit dem Ende der UN-Klimakonferenz in Glasgow zieht „Die Klimawette“ Bilanz. Riese & Müller hat das Projekt parallel zur großen Sommertour 100 Tage lang mit einem unternehmensweiten Team-Radeln begleitet und es unter die Top-Unterstützer*innen der Klimawette, „Klima-Kings/ -Queens“, geschafft.
Eine Million Tonnen CO2 sollten bis zur UN-Klimakonferenz in Glasgow eingespart werden – das war das ehrgeizige Ziel der Klimawette. Das Ergebnis ist zwar weit davon entfernt, aber trotzdem aller Ehren wert: Mehr als 12.500 Teilnehmer*innen haben insgesamt 20.072 Tonnen CO2 durch eigene Alltagsmaßnahmen eingespart und über 300.000 Euro Spenden für Klimaschutzprojekte gesammelt.
7.330 Kilometer fürs Klima
Eine große Leistung für einen kleinen Verein, befeuert von einer medial wirksam inszenierten Radtour: Dr. Michael Bilharz, der Initiator der Klimawette, war 103 Tage lang mit dem Cargo-Bike durch Deutschland unterwegs. Auf seiner 7.330 Kilometer umfassenden Sommertour hat er 189 Städte besucht, sie zur Klimawette herausgefordert und auf ihren zentralen Plätzen für schnelleren Klimaschutz geworben.
Für Michael ging es um mehr als ambitioniertes Radeln: „Ich will der Klimawette Rückenwind verleihen und deutlich machen, wie aus dem Beitrag des Einzelnen, dem berühmten Tropfen auf den heißen Stein, eine motivierende Klimaschutzwelle wachsen kann.“
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Dass das keine Sonntagsfahrt wird, war von Anfang an klar. Im Gegenteil: Aufgrund der vielen Termine ist er streng nach Zeitplan gefahren. Denn dem Klimawetten-Load eilten Anschreiben an die Bürgermeister*innen und Stadtverwaltungen, an die Vertretungen von Umweltorganisationen und die Presse voraus. Jede Menge organisatorische Arbeit also.
Je nach Anzahl der erreichten Multiplikatoren spricht Michael in den Städten vor 3 bis 100 Personen. 120 Städte nahmen die Herausforderung der Klimawette an, 40 weitere wollten sie zumindest unterstützen. Für die Radtour gab es viel Applaus und Anerkennung. „Radfahren begeistert einfach“, sagt Michael. „Viele Menschen haben sich ausdrücklich bei mir für die Aktion und den persönlichen Motivationsschub vor Ort bedankt. Ein tolles Gefühl!“
Der treuste Begleiter in den dreieinhalb Monaten für Michael: das Load 75. Wie es sich für den Klimaschutz fährt, wollten wir wissen: „Das Load fährt sich extrem gut“, bestätigt Michael. Mit voller Ausstattung – Werkzeugkasten, Satteltasche und Anhänger – kommt der Tross auf insgesamt fast 200 Kilogramm. Trotzdem hat er den stolzen Tagesrekord von 135 km aufgestellt. „Dank der Federung geht es dem Klimawetten-Material und vor allem meinem Rücken sehr gut.“
Wer schon einmal in Holland Rad gefahren ist, weiß, wie unbeschwert man, getragen von einer gut ausgebauten Infrastruktur, von Ort zu Ort fahren kann. Das konnte Michael auf dem Weg durch die deutsche Radinfrastruktur nur selten erleben, etwa auf dem Radschnellweg von Mühlheim nach Essen.
In vielen Großstädten (zum Beispiel auf den 30 Kilometern durch das Stadtgebiet von Dortmund nach Oberhausen) mäanderte er durch endlose Gewerbefelder, der Wille schwer gebeutelt von unbarmherzigen Ampelschaltungen und zahllosen zu überwindenden Bordsteinkanten.
Sein Highlight war der Einzug in München: Die städtische Polizei eskortierte den Klimawetten-Tross auf einer Strecke von 13 Kilometern staatsoberhäuptlich von der Allianzarena bis in die Stadt. So muss sich die Verkehrswende anfühlen.
Wie geht es mit der Klimawette weiter?
„Die Webseite der Klimawette bleibt online, so dass weiter gespendet werden kann“, verrät die Kampagnenleiterin Andrea Kostrowski. Außerdem arbeite der Verein für das kommende Jahr an einer Anschlusskampagne. Denn sie und ihre Team-Mitglieder haben sich viel mehr Resonanz gewünscht – das 50-fache, um genau zu sein, oder lieber noch viel mehr. Aber sie gibt nicht auf: „Wir haben viel beobachtet und gelernt und können das Nachfolgeprojekt jetzt noch professioneller angehen. Damit mehr Menschen dann nicht nur klatschen, sondern auch selbst mitmachen.“
Und ein großes, visionäres Ziel ist wichtig, um etwas in Gang zu bringen – ein Tipp von Anna Katharina Meyer, ebenfalls aus dem Klimawette-Team, in ihren Nachhaltigkeits-Hacks.
Riese & Müller ist „Klima-King/-Queen“
Riese & Müller hat sich mit einer eigenen Aktion beteiligt. Drei Monate lang haben engagierte Mitarbeiter*innen bei Wind und Wetter Fahrradkilometer fürs Klima gesammelt. Dabei sind eindrucksvolle 60.129 km zusammengekommen und damit eine Spendensumme von 3.025 Euro (= 121 Tonnen CO2), die einem zertifizierten Klimaschutzprojekt zugutekommt. Bei der Klimawette hat Riese & Müller damit den Siegertitel "Klima-King/-Queen" verliehen bekommen.
„Das ist ein toller Team-Erfolg, der zeigt, dass wir den Klimaschutz vorantreiben können, wenn es gelingt, das Engagement vieler Einzelner zu bündeln. Ein großes Dankeschön an Michael Bilharz, der keine persönlichen Mühen gescheut hat, Klimaziele gepaart mit notwendigen Verhaltensänderungen in die Welt zu tragen“, sagt Hannah Müßener, Sustainability Managerin bei Riese & Müller.