Klimafreundlich zur Baustelle.
15.01.2023 | Sustainability
In sieben Tagen über 600 km und 4.500 hm mit dem Cargo-Bike: Auf seinem Riese & Müller Packster 60 transportierte Sebastian Hilscher das letzte, rund 25 kg schwere Bauteil seiner Firma von Oberösterreich zu einer Baustelle in Frankfurt am Main. Dort entsteht inmitten des Europaviertels das nachhaltige Vorzeigeprojekt “Timber Pioneer” – Frankfurts erstes Bürogebäude in Holz-Hybrid-Bauweise.
Mit dem klimafreundlichen Transport will Sebastian Hilscher ein Zeichen für Maßnahmen im nachhaltigen Bau setzen. © Overtec
Mit dem Lastenrad auf die Baustelle.
„Vor der Tour bin ich eigentlich nie Rad gefahren, höchstens mal zum Bäcker um die Ecke. Ich habe mich deshalb zwei Monate lang intensiv vorbereitet. Das hat mir extrem viel Spaß gemacht. Durch die Aktion bin ich von einem Nicht-Fahrradfahrer zu einem begeisterten Radfahrer geworden”, erzählt Sebastian. Mit dem CO2-neutralen Transport will er ein Zeichen für Maßnahmen im nachhaltigen Bau setzen.
Für den Transport des Attika-Bauelements entschied Sebastian sich für ein Packster 60 von Riese & Müller: „Ich bin vorher noch nie E-Bike oder Lastenrad gefahren. Die Eingewöhnungszeit dauerte trotzdem nicht länger als 30 Sekunden. Ich habe mich sofort sicher gefühlt. Während der Tour habe ich das Bike immer direkt vor der Tür meines Hotels abgestellt und abends immer noch einmal nachgesehen, wie es dem Rad geht. Das Bike ist quasi zu einem Teil von mir geworden”, berichtet Sebastian lachend.
Die Stunden auf dem Bike, ohne Telefonate, E-Mails und den permanenten Blick auf das Smartphone, beschreibt Sebastian als meditative Erfahrung: „Es war ein bisschen so, wie den Jakobsweg zu gehen. Man startet voll motiviert und ist ganz darauf konzentriert anzukommen. Aber sobald das Ende in Sicht ist, denkt man sich: Oh nein, da ist ja schon das Ende. Das hat mich wirklich berührt. Es war eine schöne und tolle Erfahrung.”
Eine Branche im Wandel.
Das familiengeführte Unternehmen Overtec ist Teil einer grünen Bewegung in der Bauindustrie, die es sich zum Ziel gemacht hat, die Ressourcenschonung in der Bauwirtschaft voranzutreiben. Seit knapp 40 Jahren produziert das österreichische Unternehmen mit Standorten in Wien, München und Attnang-Puchheim Fertigteilprodukte für die Bauindustrie.
Die Zementherstellung verursacht weltweit etwa viermal so viel CO2-Emissionen wie der globale Luftverkehr. Mit dem Ziel, diese Emissionen zu reduzieren, hat Overtec patentierte Bauteile aus einem Holz-Zement-Gemisch entwickelt, bei deren Herstellung bis zu 63 % weniger Emissionen anfallen als bei vergleichbaren Produkten.
Für die Produktion der EPD-zertifizierten (Umwelt-Produktdeklaration) Attika-Elemente wird durch die dünnere Bauweise bei gleichzeitig hoher Stabilität ein wesentlich geringerer Zementanteil benötigt. Das ersparte Gewicht und die kleinere Gesamtfläche der Attika-Elemente vereinfachen den Transport und entlasten die Umwelt zusätzlich.
Timber Pioneer
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Im Herzen des Frankfurter Europaviertels entsteht derzeit das nachhaltige Büro von morgen: In dem grünen Leuchtturmprojekt vereinen sich auf acht Etagen ökologische Bauweise, geringer Rohstoffverbrauch, Energieeffizienz und gesundes Arbeiten.
Durch die Holz-Hybrid-Bauweise aus rund 1.800 Kubikmeter verbautem Holz wird 80 Prozent weniger CO2 emittiert. Zudem ist das Gebäude 57 % leichter als ein konventioneller Massivbau. Durch vorgefertigte Verbundelemente fallen in der Bauphase außerdem weniger Staub, Lärm und Abfall an.
Ein eigenes E-Mobilitätskonzept ist ebenfalls Teil des nachhaltigen Bürogebäudes: Wer ins Büro radelt, kann auf die entsprechende Infrastruktur zählen. Gesicherte Stellplätze, E-Ladestationen und komfortable Duschräume sind standardmäßig vorgesehen.
Mehr erfahren: timber-pioneer.de